Europäische Autoritarismus-Studie


Basierend auf der Online-Umfrage zu Autoritarismus, nationalen Geschichtsbildern und demokratischer Disposition in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn von Herbst 2019 wird im Herbst 2022 erneut eine repräsentative Online-Umfrage in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn sowie erstmals auch in Großbritannien durchgeführt werden.
 
Ziel der Erhebung ist es, autoritäre Einstellungen, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie nationale Geschichtsbilder in den genannten Ländern zu untersuchen und der Umfrage aus 2019 vergleichend gegenüberzustellen. In den untersuchten Ländern gab und gibt es in den letzten Jahren politische Entwicklungen, die von Wahlerfolgen von RechtspopulistInnen, fremden- und muslimfeindlichen Aufmärschen, zunehmendem Antisemitismus sowie Ablehnung von Flüchtlingen bis zu offenem Hass und Pöbeleien gegen PolitikerInnen und JournalistInnen reichen. Für die geplante Studie wird zudem der Einfluss der Covid-19-Pandemie und der damit einhergehenden Folgen, nicht nur gesundheitlicher, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Natur relevant sein. Auch Einstellungen zu dem Krieg in der Ukraine werden abgefragt.

Die Umfrage soll wertvolles analytisches Material zum aktuellen Stand sowie zur Entwicklung von autoritären Einstellungen in ausgewählten europäischen Ländern bereitstellen und dadurch einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftspolitischen Debatte liefern und eine informierte Diskussion ermöglichen.

Zur geplanten Publikation: Der erste Teil der Veröffentlichung wird sich mit den konkreten Ergebnissen der Meinungsumfragen aus 2019 und 2022 im Vergleich auseinandersetzen. Im zweiten Teil der Publikation sollen Autorinnen und Autoren die historischen Hintergründe für die aktuellen Entwicklungen untersuchen. In einem dritten, zentralen Teil des Buches werden konkrete Modelle analysiert, um autoritäre Einstellungen, Antisemitismus und gruppenbezogene Vorurteile zu reduzieren und nachhaltig zu dekonstruieren. Das Buch in englischer Sprache mit den Schlüssel-Ergebnissen, Unterschieden und Kontinuitäten wird für ein breites Publikum verfasst, eine Reihe internationaler Expertinnen und Experten wird die Ergebnisse kommentieren und vor allem auch konkrete Modell ausarbeiten, um den autoritären Trend zu reduzieren und die parlamentarische Demokratie zu stärken.

Projektteam/Kooperationspartner: Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb (Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien), Univ.-Prof.in Dr.in Sybille Steinbacher (Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main), Mag.a Dr.in Petra Ziegler (WIAB, Wien)

Fördergeber:
Alfred Landecker Stiftung, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien

Laufzeit: 2022–2024


European Authoritarianism Study


In the autumn of 2022, a new representative online survey will be conducted on authoritarianism, national views of history and democratic dispositions in Germany, France, Italy, Austria, Poland, the Czech Republic, Hungary and, for the first time, Great Britain. The format is based on a prior survey conducted in the above countries, with the exception of Great Britain, conducted in the autumn of 2019.
 
The aim of the survey is to examine authoritarian attitudes, hostility towards certain groups and national views of history in the countries listed and to compare them with the survey from 2019. Since then, the countries under study have seen political developments ranging from the electoral success of right-wing populists, xenophobic and Islamophobic marches and opposition towards refugees to open expressions of hatred and vitriolic remarks towards politicians and journalists. The planned study will also consider the influence of the Covid19 pandemic and its consequences, not only in relation to health but also in terms of its societal and economic impact. The survey will also extend to attitudes towards the war in Ukraine.
 
The survey is intended to provide valuable analytical material on the current situation and development of authoritarian attitudes in selected European countries, thereby making an important contribution to the socio-political debate and allowing informed discussion.
 
About the planned publication: the first part will compare the specific results of the surveys from 2019 and 2022. In the second part, the authors will examine the historical background to the current developments. A third, core part of the book will analyse concrete models for achieving a reduction in authoritarian attitudes, anti-Semitism and prejudices towards certain groups and the sustained deconstruction of these phenomena. Written in English and presenting key results, differences and continuities, the book will be aimed at a broad readership, with commentary from a series of international experts who will primarily develop concrete models for reducing the authoritarian trend and strengthening parliamentary democracy.
 
Project team/cooperation partners: Professor Dr. Oliver Rathkolb (Department of Contemporary History, University of Vienna), Professor Dr. Sybille Steinbacher (Fritz Bauer Institute, Frankfurt am Main), Dr. Petra Ziegler (WIAB, Vienna)
 
Funding bodies: Alfred Landecker Foundation, University of Vienna
 
Duration: 2022–2024